Hochtour Fletschhorn (3993m)
Eine
Tour der Naturfreunde Maiengrün
Sa./So. 28./29. 7. 2007
Bilder: Theo (drum ist er nicht auf den Fotos)
Beim 4. Anlauf
hat es endlich geklappt: Wir waren auf dem Fletschhorn!
Die Weissmies-Hütten SAC oberhalb Saas Grund.
Mit der Seilbahn nach Chrüzbode und ca 1 Stunde Fussmarsch zu erreichen.
Am Vortag waren wir
mit dem Auto über die Grimsel ins Wallis gefahren, hatten mit der Gondelbahn den
Chrüzboden erreicht und sind in 40 Minuten mit bis zu 680 Höhenmetern
pro Stunde (!) zu den Weissmies-Hütten SAC gesprintet (die spinnen,
dir Römer)!
Wir verbrachten einen gemütlichen Hüttenabend und eine kurze
Nacht.
Inzwischen hatte die
Dämmerung eingesetzt. Zuerst waren nur die höchsten Gipfle in leuchtendes rot
getaucht, doch langsam begann die Sonne, in die Täler zu scheinen.
Nach dem Queren des
schuttbedeckten Jegigletschers ging es noch immer im Schein der
Stirnlampen erstmal richtig bergauf. Zuerst über Hänge voller Blöcke
und Schutt und später durch Couloirs voller Dreck und Kies. Schlussendlich
erreichten wir den Firnhang, der sich steil zum Frühstücksplatz hinauf zog. Hier
seilten wir uns an und montierten die Steigeisen.
Ergänzend sei erwähnt,
dass noch vor ca 15 Jahren der Frühstücksplatz und der Jegigletscher vollständig
mit Eis und Firn verbunden waren und der Aufstieg damals viel einfacher zu
bewerkstelligen war.
Langsamen
Schrittes erreichten wir den Frühstücksplatz, wo es nach 3 Stunden Aufstieg einen
hungrigen Magen zu beruhigen galt.
Ab hier war die Tour geprägt von
mächtigen Eisbrüchen und zuletzt dem imposanten Firngrat, über welchen wir den
Gipfel um 09:15 Uhr erreichten. Die Aussicht war
fantastisch.
Auf dem Gipfel kam es keinem
in den Sinn, länger hier zu verweilen. Ein eisig kalter Wind blies uns um die
Ohren und liess einen schaudern. Wir sangen den Alpino, warfen nochmals einen
Blick in die Runde und begannen den Abstieg.
Immer wieder erstaunlich, wie viel
schneller man talwärts kommt als bergwärts ;-)
Nachfolgend ein paar Bilder zur Aussicht vom Fletschhorn!
Hier die Mischabelgruppe (linke Bildhälfte) und als weisses Dreieck das Weisshorn.
Am linken Bildrand das Weissmies, etwas näher das Lagginhorn und weiter hinten das Monter-Rosa Massiv.
In der Bildmitte das Bietschhorn (dahinter liegt das Lötschental)
Das Berner Oberland mit Aletsch- und Finsteraarhorn.
Blick Richtung Süd-Osten
und gen Süden
Schlotterbild vom Gipfel - hier nochmals der Dank an Theo für die Fotos.
Er steht hinter dir mit der Kamera ;-)
Auf dem Abstieg zurück in eine Region ohne stürmische Winde.
Wieder beim
Frühstücksplatz genossen wir an der warmen Sonne (und ohne Wind) einen Imbiss.
Sicher erreichten wir das untere Ende des steilen Firnfeldes und nach langem
Marsch standen wir wieder oberhalb der Weissmies-Hütten auf der Moräne des
Jegigletschers.
Eindrücklich war der Blick auf die jenseitige, optisch
senkrechte Moräne, die sicher 60 bis 80 m in die Tiefe fiel. Eine richtige
Hühnerhaut erzeugten aber die jungen Steinböcke, die in dieser Moräne spielten
und tollten. Es war nicht zum zusehen!
Die hüpften und sprangen von Block zu
Block, welche aus dem Dreck heraus schauten.
Wir hatten bei jedem Sprung das
Gefühl: Jetzt ist es aus.
Eindrücklich zeigt dies, wie angepasst die Tiere an
diese Umgebung sind.
Eine
der Steingeissen begegnete uns auf unserer Moräne. Sie liess sich von
uns nicht wirklich stören (es war gleich klar, wer hier Hausherr,
bzw. Hausdame ist).
So konnten wir uns gegenseitig ausgiebig
beäugen.
Der Rest ist schnell
erzählt: Abstieg zum Chrüzbode, Fahrt nach Saas-Grund, Autoverlad in Oberwald und
schon waren wir gesund wieder zu Hause.
Sylvie, Ruedi und
Theo sei herzlich für die gute Kameradschaft gedankt - und Theo besonders für die
Bilder.
Markus