
Bericht und die Bilder von der Exkursion in das Eichenwaldreservat
Exkursion Eichenwaldreservat Mellingen – Niederrohrdorf
Was für ein Wetterglück! Es ist Sonntag Morgen der 23. April 2023 eine kleine Gruppe der Naturfreunde Maiengrün folgt der Einladung zur Exkursion ins Eichenwaldreservat Mellingen- Niederrohrdorf.
Bereits auf dem Waldparkplatz ist klar, der Schirm bleibt im Auto. Nach dem Regen erwachen die Waldvögel zum Morgenkonzert. Laut und klar begrüsst uns die Singdrossel mit ihren flötenden und gequetschten Motiven, die sie drei bis viermal wiederholt. Sie wird uns den ganzen Weg über immer wieder begegnen.
Der Rundgang beginnt mit dem ersten Keimen einer Eiche. Wir finden eine aufgeplatzte Eichel vom letzten Herbst mit Wurzeltrieb. Bereits kleine Pflanzen mit entwickelten Blätter sind zu erkennen. Erstaunlich, wie aus so zarten Keimlingen diese prächtigen Eichen heranwachsen. Sie erreichen ein Alter von bis zu vierhundert Jahren. Ihre rissigen Borken beherbergen viele Insekten, Raupen und Larven weshalb Spechte, Kleiber und Baumläufer genügend Nahrung finden. Eichenwälder bieten über vierzig Vogelarten Lebensraum. Ein typischer Vertreter ist der Mittelspecht, den zu finden unser Ziel ist.
Der Gang durch den Wald wird zum Erlebnisparcours. Totholz wird dank Moosen und Pilzen zu wahren Kunstwerken. Schnecken kriechen über den Weg oder an Baumstämmen hoch, Käfer lugen hinter Rindenstücken hervor und Veilchen säumen den Weg.
Wir erreichen den Weiler Holzrüti. Eine Imkerei wird hier betrieben inmitten von grünen Wiesen und alten Obstbaumbeständen. Bei einem alten Bauernhof nebenan reihen sich ausgediente Gerätschaften, die von alten Zeiten erzählen und wie ein Museum wirken. Einen Moment verweilen wir an diesem Ort, lassen unsere Blicke über das Reusstal schweifen und geniessen die regennasse Landschaft, die nun von der Sonne beschienen wird.
Auf dem weiteren Weg Richtung Mittagessen erweckt ein Buntspecht unser Interesse. An seinem roten Nacken erkennt man dass es ein männliches Exemplar ist. Rotkehlchen, Blau- und Kohlmeisen sowie Zaunkönige begleiten uns mit ihren Gesängen beim Weitergehen. Da hüpft ein Eichhörnchen über den Weg – und just in diesem Moment entdecken wir zwei wunderschöne Rehe im Unterholz. Sie lassen sich nicht stören. Was für ein tolles Erlebnis !!
Wir sind bereits zwei Stunden unterwegs und freuen uns auf die Mittagspause. Die Grillstelle Torfmoos gehört zum Naturschutzgebiet von Niederrohrdorf und bietet eine idyllische Möglichkeit sich zu erholen. Wir verwöhnen uns mit Sandwiches, da das Holz zum Feuer machen zu nass wäre. Über uns kreisen Schwarz- und Rotmilan und auf dem Teich jagen sich Blässhühner. Der zweite etwas grössere See wird von Stockenten besiedelt. Sie tummeln sich zwischen im Wasser liegenden Baumstämmen mit Biberfrassspuren. Also auch beim Sitzen kann man viel beobachten.
Der kleine Teich hat auch noch eine Überraschung bereit, taucht doch plötzlich eine Sumpfschildkröte auf um sich auf einem herausragenden Ast zu sonnen. Zur Freude aller!
Der Rückweg führt uns am Egelmoos vorbei , ein weiteres Juwel in diesem Gebiet. Hier sind die letzten Narzissen am Verblühen. Der Eichelhäher ist präsent und zeigt seine wunderschönen blauen Flügelfelder und den typischen weissen Bürzel. Am Rand des Egelmoos in den hohen Bäumen erkennen wir das Nest eines Graureihers, leider ist der Vogel nicht zu sehen. Mitten im Moos ragt ein toter dünner Baum in die Höhe. Hier finden wir unsere Zielart den Mittelspecht. Er ist nur sehr kurz zu sehen und leider können ihn nicht alle Teilnehmer wahrnehmen.
Trotzdem kehren wir zum Parkplatz zurück mit tollen Erfahrungen und Erlebnissen. Fünfundzwanzig Vogelarten haben wie gesehen oder gehört. Es hat Spass gemacht mit so motivierten Naturfreunden unterwegs zu sein.
Ein herzliches Danke an alle Teilnehmenden.


































